Brenntradition im Renchtal

Im Renchtal brennt (fast) jedes Haus!

796

Brennereien in Oberkirch

87

Brennereien in Lautenbach

222

Brennereien in Oppenau

Das Renchtal mit seinen Orten Oberkirch, Lautenbach und Oppenau liegt in Mitten eines der wichtigsten Obstanbaugebiete Deutschlands. Vielen Sonnenstunden sowie jahrelanger Erfahrung der Obstproduzenten ist es zu verdanken, dass hier die Früchte von höchster Qualität wachsen. Dem Fruchtgenuss sind dabei keine Grenzen gesetzt: Äpfel und Beeren, allen voran die Erdbeere bis Zwetschgen und Kirschen werden auf den Feldern angebaut. Der Obstbau ist im Renchtal eben ein Stück Kultur. Wohin man sieht, überall präsentieren sich weitläufige Obstplantagen und besonders im Frühling wird das Renchtal zu einem wahren Blütenmeer. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich ausgerechnet im Renchtal der Hauptsitz der Erzeugergenossenschaft OGM, Obstgroßmarkt Mittelbaden eG, befindet.

Oberkirch ist Hauptstadt der Kleinbrenner

Dank der Obstvielfalt gibt es im Renchtal über 1100 Schnapsbrennereien, welche die Früchte zu edlen Wässerchen verarbeiten. Allein in Oberkirch sind rund 800 Hausbrennereien registriert, deswegen gilt die historische Stadt zu Beginn des Renchtals als Hauptstadt der Brenner! Aus den köstlichen Früchten werden Kirschwasser, Mirabellen- und Zwetschgenwasser, Himbeergeist, William und viele weitere hochqualitative Edelbrände destilliert. Eine typische Spezialität ist der Topinambur, im alemannischen „Rossler“ genannt. Er ist bei Gesundheitsbewussten wie bei Gourmets gleichermaßen beliebt. Hergestellt wird diese Spezialität aus der Topinamburknolle, die aus Nordamerika stammt. Nach einem üppigen Mahl soll er wahre Wunder bewirken. Bei manchen Diabetikern wird er als Geschenk des Himmels verehrt. Und nicht nur der Schnaps, sondern auch die Knolle schmeckt hervorragend, wovon man sich selbst bei den Topinamburwochen in der Renchtäler Gastronomie überzeugen kann. Doch auch andere Edelbrände werden gerne in der Renchtäler Gastronomie verwendet, welche die feine badisch-elsässische Küche noch unterstreicht.

1726 - Beginn der Brenntradition im Renchtal

Die große Anzahl der Brennereien im Renchtal ist vor allem darauf zurückzuführen, dass bereits 1726 der Straßburger Bischoff Rohan den Bauern in seinem rechtsrheinischen Herrschaftsgebiet gestattete, überschüssiges Obst zu destillieren. In die Geheimnisse des Brennereiwesens kann man im Renchtal auf viele Arten hinein schnuppern. Neben großen Brennereien, die Führungen für Gruppen anbieten, gibt es auch kleine Hofbrennereien, bei denen man auch ein zünftiges Bauernversper genießen kann. Gemütlich wird es auch beim Waldspeckessen am Lagerfeuer mit einer Schnaps- und Likörprobe. Wer sich noch bewegen möchte, kann die Tagestour auf dem Oberkircher Brennersteig (14 km) rund um das Hesselbacher Tal zum Geigerskopfturm wandern. Unterwegs gibt es zahlreiche Brennereien, Getränkestationen, Einkehrmöglichkeiten und Wissenswertes zur Brenngeschichte im Renchtal. Sogar die Verarbeitung von Schwarzwälder Kirschwasser zeigen die Oberkircher Konditormeister ihren Besuchern in der Backstube bei der Herstellung einer Schwarzwälder Kirschtorte und feiner Kirschpralinen.

Versucherle gefällig?
Viele der Brennereien bieten für Gruppen Kellerbesichtigungen mit Schnapsproben an.