Von warmen Sonnenstrahlen begleitet, fiel am Montag, 22. April der Startschuss für die baden-württembergische Erdbeersaison 2024. Auf den Feldern des elterlichen Betriebes „Zieglerhof“ in Lautenbach gab Erdbeerkönigin Magdalena I. im Beisein von Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Oberbürgermeister Gregor Bühler, Lautenbachs Bürgermeister Thomas Krechtler und weiteren Vertretern aus Politik und Wirtschaft die süßen Leckerbissen zum Genuss frei.
Die Erdbeerernte in Baden-Württemberg läuft auf Hochtouren. Rund drei bis vier Tonnen der süßen Frucht werden aktuell täglich auf den Feldern der Region gepflückt, berichtet Franz Josef Müller, Präsident des Landesverbandes Erwerbsobstbau und Landwirt aus Zusenhofen, in seinen Grußworten. Dass die kühlen Temperaturen der letzten Tage der diesjährigen Ernte weitestgehend keinen Abbruch tun, sei insbesondere dem geschützten Anbau in den Folientunnel zu verdanken, betont Müller. Jetzt läge es an Petrus, dass auch die Freilanderdbeere nicht zu sehr strapaziert werde. Insgesamt blicke er jedoch optimistisch auf die bevorstehende Erdbeersaison. Landwirtschaftsminister Peter Hauk betonte in seinen Worten den besonderen Stellenwert der Erdbeere als Markenzeichen Baden-Württembergs und warb für den regionalen und saisonalen Genuss. „Zur Saison unserer heimischen Erdbeere gibt es hervorragende Qualitäten, doch dazu gehört auch der Wille lokal zu kaufen und höhere Preise in Kauf zu nehmen“, appelliert der Minister an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Zugleich setze er sich für den Abbau von Bürokratie und demokratischer Hürden in der Landwirtschaft ein und verwies auf die Bemühungen des Landes, mehr Unterstützung für die Landwirtschaft beim Bund und auf europäischer Ebene zu erhalten.
Erhalt der Kulturlandschaft
„Bei uns im Ortenaukreis hat der Obstanbau Tradition“, betont Dr. Diana Kohlmann, Dezernentin für den ländlichen Raum im Ortenaukreis. Rund 300 Hektar entfallen im flächenmäßig größten Landkreis Baden-Württembergs auf den Anbau der Erdbeere, der vor allem durch kleibäuerliche Strukturen geprägt sei, so Kohlmann. Somit trage der Erdbeeranbau maßgeblich zum Erhalt der Ortenauer Kulturlandschaft bei und sei mit einem Anteil von 2,5 Prozent des deutschlandweiten Erdbeeranbaus auch wirtschaftlich von Bedeutung. „Der Geschmack der Ortenauer Erdbeere spricht für sich. Einmal probiert, will man keine andere Erdbeere mehr essen“, stellt Kohlmann augenzwinkernd fest. Als zentraler Bündler der Betriebe stellte Vorstandsvorsitzender des Obstgroßmarkt Mittelbaden Martin Bähr und Vertriebsleiter Christoph Harten die Genossenschaft samt neuer Kooperation mit dem Obstgroßhändler „Frutania“ vor. Seit eineinhalb Wochen befindet sich die Genossenschaft mit der Erdbeervermarktung, berichtet Harten. „Die Geschäftigkeit nimmt zu, der Geruch der süßen Erdbeeren liegt in der Luft“, beschreibt er die aktuelle Situation und die Vorfreude auf die Frischmarktsaison. Futania-Geschäftsführer Markus Schneider ergänzt, die Bedeutung des Standortes. In der Region gäbe es „viele junge und dynamischen Erzeuger mit unheimlichem Fachwissen“, so Schneider. Zudem mache die Frühzeitigkeit, Qualität und ausgeprägte Erzeugerschaft diesen Standort besonders wichtig. Damit auch morgen noch genügend Erzeuger Freude an dieser Arbeit haben, die nach wie vor zu 50 Prozent in Handarbeit produziert werde, brauche es „eine verlässliche Politik die versteht, dass wir Konstanz brauchen“, hebt Schneider hervor.
Erdbeerkönigin startet in ihre Amtszeit
Für die dritte baden-württembergischen Erdbeerkönigin Magdalena I. markiert die Eröffnung der Erdbeersaison zugleich den offiziellen Start ihrer zweijährigen Amtszeit. Auf dem seit 1603 existierenden „Zieglerhof“ hieß die Hoheit die zahlreichen Gäste aus Politik und Wirtschaft willkommen und gab Einblicke in den Erdbeeranbau des elterlichen Familienbetriebes. Bereits seit dem 1. April laufe die Ernte dort im geschützten Anbau. Anschließend dürfen sich die Kundinnen und Kunden über die Freilandsorten freuen, bevor es in den Sommermonaten wieder in den geschützten Anbau übergehe. Bis Oktober halte die Ernte, die auf zwei Hektar Anbaufläche eingeholt werde, an, berichtet die junge Abiturientin. Nicht ohne Stolz lobte Lautenbachs Bürgermeister Thomas Krechtler das Engagement der jungen Lautenbacherin, die seit diesem Jahr das Gesicht für den baden-württembergischen Erdbeeranbau ist. „Genau das ist das, was die Landwirtschaft braucht: Junge Leute, die die Tradition fortsetzen“, berichtet Krechtler mit Blick auf das landwirtschaftliche Studium, welches die Erdbeerkönigin nach Abschluss ihres Abiturs anstrebe. „Es ist wichtig, dass wir Werbung betreiben – für unsere Produkte, für unsere Landwirtschaft“.
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Auf den heimischen Feldern in Lautenbach eröffnete Erdbeerkönigin Magdalena Ziegler (unten rechts) gemeinsam mit Dr. Diana Kohlmann (Dezernentin für den ländlichen Raum im Ortenaukreis), Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Franz Josef Müller (Präsident des Landesverbandes Erwerbsobstbau), Oberbürgermeister Gregor Bühler, Bürgermeister Bernd Siefermann (Renchen) und Bürgermeister Thomas Krechtler (Lautenbach) die diesjährige Erdbeersaison.
Foto: Denise Burkart/Stadt Oberkirch